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Online-Veranstaltung: „Die Jugend ist politisch?! – Teilhabe junger Menschen an Wahlen“
Ja! Junge Menschen sind politisch. Spätestens seit freitags regelmäßig Kinder und Jugendlichen für einen ökologischen Systemwechsel auf die Straße gehen, wird auch Zweifler*innen klar, dass Jugendliche sich eine Meinung bilden und für ihr Recht auf eine lebenswerte Zukunft streiten.
Nächstes Jahr dürfen in Deutschland zum ersten Mal Menschen ab 16 Jahren bei den Europawahlen 2024 ihr Kreuzchen setzen. Das ist eine positive Entwicklung und ein wichtiger Schritt hin zu mehr Partizipation junger Menschen.
Wir sind davon überzeugt, dass junge Menschen prinzipiell teilhaben möchten, doch oft ist der Zugang zu Wissen, Informationen und im nächsten Schritt ins Wahllokal voller Hürden.
Was kann Jugendarbeit tun, um eine hohe Wahlbeteiligung junger Menschen an den Europawahlen 2024 zu begĂĽnstigen?
Gemeinsam mit Wendelin Haag (Deutscher Bundesjugendring), Sigrid Meinhold-Henschel (BertelsmannStiftung) und Annekatrin Friedrich (Landesjugendring Brandenburg) werden wir uns dieser Frage annähern und Perspektiven aus Wissenschaft und Praxis diskutieren.
Die Expert*innen
Bundesjugendring-Vorsitzender Wendelin Haag war zur Anhörung des Innenausschuss zur Wahlaltersenkung bei der Europawahl als Experte eingeladen und setzt sich auf jugendpolitischer Ebene mit dem Thema auseinander.
Sigrid Meinhold-Henschel von der BertelsmannStiftung ist Projekmanagerin von „Wählen ab 16“. In diesem Modellvorhaben erprobt sie gemeinsam mit schulischen und außerschulischen Partner*innen sowie Aktuer*innen der Landespolitik Maßnahmen der politischen Bildung, um die Wahlbeteiligung der Erstwähler*innen zu steigern.
Annekatrin Friedrich ist Referentin für Jugend(verbands)arbeit, Jugendpolitik, Jugendbildung beim Landesjugendring Brandenburg e.V. und bringt viel Erfahrung aus der Praxis mit. In Brandenburg dürfen Menschen ab 16 schon seit 2011 den Brandenburger Landtag wählen.
 Wann: 24. April 2023 von 14:00-16:00 Uhr
Wo: Microsoft Teams-Besprechung
Nehmt auf dem Computer, in der mobilen App teil.
Hier klicken, um an der Besprechung teilzunehmen
Besprechungs-ID: 335 048 480 567
Passcode: Z82Jyw
Ein stiller Protest der Leipziger Fachkräfte in der Kinder- und Jugendarbeit
Am 14. und 15. Dezember 2022 fand die letzte Ratsversammlung des Jahres statt. Über 120 Fachkräfte der Kinder- und Jugendarbeit demonstrierten vor dem Ratssaal, ganz leise und mit gut lesbaren Schildern, um auf die stille Katastrophe der Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen.
Anlass sind die Besorgnis erregenden Zahlen des aktuellen Sozialreports 2022 der Stadt Leipzig. Jedes fünfte Kind in unserer Stadt ist von Armut bedroht. Die gefährdetste Gruppe junger Menschen sind jedoch mit 48 Prozent Armutsbedrohung die 18- bis 25-jährigen. Also diejenigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die sich in der Ausbildung oder im Studium befinden.
Jugendarmut darf kein Randthema sein
Der Stadtjugendring Leipzig e.V. hat neben der Arbeitsgemeinschaft Freier Träger in der Kinder- und Jugendhilfe (agft) und der Arbeitsgemeinschaft der Wohlfahrtsverbände (AGW) zu diesem Protest aufgerufen. Bereits seit Jahren weist der Stadtjugendring auf die Jugendarmut in Leipzig (pdf, 0,08 MB) hin. Der Geschäftsführer, Tom Pannwitt, sieht alle politischen Ebenen mit in der Pflicht: „Die Armutsbekämpfung ist keine Aufgabe, die wir in den Kommunen allein lösen können. Der Bund und die Länder sind in der Pflicht endlich eine ausreichende Kindergrundsicherung einzuführen und Familien in der Zeit der Krisen effektiv zu entlasten. Auf der anderen Seite kämpfen wir vor Ort dafür, attraktive Leistungen und Angebote der Kinder- und Jugendarbeit aufrecht zu erhalten und weiterzuentwickeln.“
Konkrete Entlastung in der Kommune schaffen
Auch wenn parallel Verhandlungen zum Doppelhaushalt 2023/2024 laufen, geht es den Protestierenden vor allem um den sozialen und finanziellen Hintergrund der Elternhäuser. Ein Erfolg konnte der Stadtjugendring dabei bereits eine Woche nach dem Protest im Jugendhilfeausschuss feiern: Der initiierte Antrag zur Erhöhung der Tagessätze für Freizeit- und Erholungsmaßnahmen wurde einstimmig angenommen. Die erhöhten Tagessätze entlasten direkt die Teilnahmebeiträge und tragen dazu bei, dass sich mehr Kinder unabhängig vom Geldbeutel der Eltern die Pfingstlager und Sommercamps in Leipzig leisten können.
Download: Sozialreport der Stadt Leipzig 2022Eine zukunftsfähige Förderung für die Ferien- und Freizeitmaßnahmen der Kinder- und Jugendarbeit sichergestellt
Auf der letzten Sitzung im Jahr 2022 hat der Jugendhilfeausschuss einstimmig die Änderung der Fachförderrichtlinie für die Leistungen nach §§ 11 bis 14 und 16 SGB VIII beschlossen. Ein besonderes Anliegen des Stadtjugendrings ist es, möglichst allen jungen Menschen unabhängig vom Geldbeutel der Eltern die Teilnahme an Angeboten der Kinder- und Jugenderholung zu ermöglichen. Grundlage war ein Antrag des Stadtjugendrings, dessen Anliegen voraussichtlich im Frühjahr 2023 im Stadtrat bestätigt wird.
Der ursprüngliche Antrag wurde bereits im April 2022 eingereicht und nach Rücksprache zu besonderen Belangen des Jugendamtes ergänzt.
Der Antrag zum Runterladen. (pdf, 0,15 MB)Kinder- und JugenderholungsmaĂźnahmen:
15 € pro Tag und Teilnehmer*in anstatt bisher 7 € für die Fahrten
Für Leipzig-Pass Inhaber*innen gibt es sogar 20 €
Es werden pro 10 Teilnehmer*innen zwei Betreuer*innen mitberĂĽcksichtigt
Es können nun Fahrten an verlängerten Wochenenden gefördert werden, anstatt erst ab fünf Übernachtungen
Fahrten werden bis zu drei anstatt nur zwei Wochen gefördert
Junge Menschen werden unabhängig ihrer Zugehörigkeit als Schüler*innen sowie Angebote auch außerhalb der Schulferien gefördert
FĂĽr die Internationalen MaĂźnahmen:
20 € pro Tag und Teilnehmer*in anstatt bisher 10 €
Für Leipzig-Pass-Inhaber*innen gibt es sogar 25 €
Es werden pro 10 Teilnehmer*innen zwei Betreuer*innen mitberĂĽcksichtigt
Die Anträge müssen nur noch sechs Wochen vor Maßnahmebeginn, anstatt drei Monate vorher eingereicht werden
Für Bildungsmaßnahmen der Jugendverbände:
17 € pro Tag und Teilnehmer*in anstatt bisher 7,50 €
Für Leipzig-Pass Inhaber*innen gibt es sogar 20 €
Es werden pro 10 Teilnehmer*innen zwei Betreuer*innen mitberĂĽcksichtigt
Die Anträge müssen sechs Wochen vor Maßnahmebeginn eingereicht werden
Durch die höheren Tagessätze werden geringere Teilnehmer*innengebühren und damit mehr jungen Menschen die Teilnahme ermöglicht – jeder Euro kommt also direkt den Kindern und Jugendlichen in Leipzig zugute und entlastet die Familien. Zudem nimmt die zusätzliche Finanzierung Druck von den ehrenamtlich Aktiven, die nun die Möglichkeit haben sich mehr auf die Qualität der Angebote zu konzentrieren und auf die besonderen Herausforderungen im Aufwachsen multipler Krisen einzugehen.
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